Spieltechnik Akustik-Gitarre   top (zum Hauptmenü)

 

Beim praktischen Spiel gibt es einige Dinge zu beachten! Zuerst stellt sich die Frage nach der Technik. In der Regel wird sich der Anfänger der Schlagtechnik zuwenden. Aber vielleicht versuchst du es trotzdem hin und wieder mit dem Zupfen.

 

Der Gitarrist ist gezwungen, die Fingernägel seiner Greifhand ziemlich kurz zu halten, sonst kann er auf dem Griffbrett nicht richtig greifen. Wer mit der Spielhand zupfen will, wird sich die Fingernägel dort entsprechend lang wachsen lassen. Könner nutzen auch Fingerpicks. Das sind Plektren in Ringform, die man über die Finger streifen kann. Aber dazu muss man vorher schon einiges gelernt haben.

 


Spieltechniken:
Zupfen
Wechselschlag
Greifen
Akkordspiel
Melodiespiel
Flamencospiel
Klassische Spielweise

Zupfen   top

 

Beim Zupfen bedient der Daumen die E-, A- und D-Saite, während der Zeigefinger die g-Saite, der Mittelfinger die h-Saite und der Ringfinger die e-Saite spielt. Ausnahmen bestätigen die Regel, weil jeder Gitarrist sich seine eigene Technik draufschafft.

 


Wechselschlag   top

 

Wer sich für die Schlagtechnik entscheidet, spielt in der Regel mit einem Plastikplättchen (Plektron). Zu empfehlen ist eine mittlere Stärke, nicht zu hart, nicht zu weich. Damit wird die Saite angeschlagen. Wenn du Tonleitern übst, solltest du dir gleich den Wechselschlag  angewöhnen. Das bedeutet, dass du mit dem Plektron den ersten Ton von oben anschlägst, den nächsten - falls er auf derselben Saite liegt - von unten. Liegt der Ton aber auf der nächsten Saite, so wird er auch von oben angeschlagen usw.. Damit sparst du eine Menge Spielenergie. Bei ein wenig Hartnäckigkeit hat man das bald raus und muss darüber beim Spielen gar nicht mehr nachdenken.

 


Greifen   top

 

Aber zur Greifhand! Die Töne müssen ja auf dem Griffbrett abgegriffen werden. Beim Tonleiterspiel beginne jeweils mit dem tiefsten Ton und arbeite dich der Reihe nach zum höchsten vor. Zähle dabei immer in Gedanken mit, in gleichmäßiger Geschwindigkeit: 1-2-3-4-5-6-7-8. Mit der Greifhand versuchst du, deine Finger auf die Töne zu verteilen, während der Daumen von hinten gegen das Griffbrett drückt.

 

Wenn dem ersten Ton auf der tiefsten Saite noch weitere folgen, beginne dein Spiel mit dem Zeigefinger. Liegt dort nur ein Ton (der tiefste) und ist er in einem höheren Bund als der nächste Ton auf der nächsten höheren Saite, so beginne mit dem Mittel- oder Ringfinger. Es hängt davon ab, wie viel Bünde Ton 1 und Ton 2 auseinander liegen. Bei großer Entfernung muss die maximale Fingerspannbreite genutzt werden, das kann sogar im Extremfall bedeuten, dass zuerst der kleine Finger eingesetzt wird. Probier´ es aus!

 


Akkordspiel   top

 

Das Akkord- oder Rhythmusspiel dient der Begleitung oder der Verstärkung einer Rhythmusgnuppe. Alle Saiten werden gleichzeitig angeschlagen. Dazu verwendet der Gitarrist oft auch ein Kunststoffplättchen (Plektron) unterschiedlicher Härte, das er zwischen Daumen und Zeigefinger hält.

 


Melodiespiel   top

 

Beim Melodiespiel werden nur einzelne Töne mit dem Finger oder dem Plektron gezupft bzw. angeschlagen.

 


Flamencospiel   top

 

Das Flamenco-Spiel setzt besondere Fingerfertigkeit voraus. Vier bis fünf Saiten werden ganz kurz nacheinander durch Abrollen der Finger in der Reihenfolge Kleiner-, Ring-, Mittel-, Zeigefinger angeschlagen. Gleichzeitig oder zwischendurch wird mit Hand oder Fingernägeln auf den Gitarrenkörper getrommelt.

 


Klassische Spielweise   top

 

Die klassische Spielweise ist bestimmt durch das Wechselspiel von Daumen und Zeigefinger-Mittelfinger-Ringfinger (Wechselschlag), wobei die Akkordfolgen und die Melodielinie ineinander verwoben sind. Das ist wohl die am schwersten erlernbare Technik und setzt eine klassische Ausbildung nach Noten voraus - bei ständigem Training, versteht sich. Ausnahmen bestätigen die Regel.

 

Es gibt bekannte Gitarristen, die in der jeweiligen Spielweise zu unerreichter Meisterschaft gefunden haben. Gerade auch der Umgang mit der E-Gitarre hat besondere Spieltechniken hervorgebracht, die wiederum von bestimmten Gitarristen gepflegt und zu ihrem Markenzeichen gemacht wurden.

 

Es ist also nicht unbedingt so, dass man sagen kann, das Akkordspiel ist besonders leicht, die Klassik besonders schwer. In jeder Art gibt es Abstufungen im Schwierigkeitsgrad. Es ist wie immer eine Frage, wie viel Zeit man als Gitarrist in das Üben steckt, aber auch, wann man mit dem Erlernen des Instrumentes anfängt. Je jünger, je besser, lautet die Devise hier, denn in späteren Jahren kann man zwar auch noch mit der Gitarre beginnen, dem Erreichen einer optimalen Fingerfertigkeit sind aber bei erwachsenen Menschen Grenzen gesetzt.

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