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Bevor du überhaupt in den nächsten Musikladen gehst und ein paar Tausender für irgend ein Schlagzeug hinlegst, das man dir wärmstens empfiehlt, gilt es, sich umfassend zu informieren und zu orientieren. Lies zunächst einmal in speziellen Musikermagazinen die Rubrik Drums gründlich durch. Regelmäßig werden dort Neuigkeiten vorgestellt und Testberichte veröffentlicht. Du erfährst dabei automatisch, weiche Anforderungen an ein Drum-Set - und zwar in allen Preisklassen - zu stellen sind. Ebenso wirst du mit den Begriffen und Untersuchungsmethoden vertraut.

 

Bevor du ein neues Schlagzeug erwirbst, ist es vielleicht nützlich, wenn du dich auf dem Gebrauchtmarkt umsiehst. Ein gebrauchtes Schlagzeug kann durchaus neuwertig sein. Beim Erwerb kannst du aber oft bis zu 50 % des Neupreises einsparen. Häufig zwingen Bandauflösungen dazu, die Instrumente und Anlagen schnell zu verkaufen. Der Kleinanzeigenteil in den Musikermagazinen informiert dich über die Preise. Allerdings - auf diesem Weg ein Schlagzeug zu kaufen, ist wenig empfehlenswert, da die Anzeigen bundesweit gestreut sind und du möglicherweise von München nach Hamburg fahren musst, um ein Teil anzusehen, das dir dann doch nicht gefällt. Schau dann besser in die regionalen Anzeigenblätter, die meist eine Abteilung für Musikinstrumente haben. Beim Kauf eines gebrauchten Drum-Sets teste genauso sorgfältig. Nimm einen Kenner mit zwecks Beratung. Handle noch beim Preis! Meist ist noch ein Hunderter drin.

 

Du möchtest aber lieber ein neues Schlagzeug haben? Kann ich verstehen! Dann musst du dir vorab darüber klar werden, was du dafür zahlen willst, also komplett mit Becken. Ebenso ist über die Größe des Sets nachzudenken. Ich würde dazu raten, zunächst folgendes Set zu planen: 

  • Bass-Drum 22"

  • Hänge-Tom 12"

  • Hänge-Tom 13"

  • Stand-Tom 16"

  • Snare

  • Snare-Ständer

  • Hi-Hat, Fußmaschine

  • 2 Beckenständer

  • 1 Ride-Becken

  • 1 Crash-Becken

  • 1 Beckensatz Hi-Hat 13" oder 14"

  • 1 Doppeltom-Halterung

  • 1 Drummer-Sitz

Dieses Schlagzeug ist im Grunde vollkommen ausreichend für alle Zwecke. Es reicht auch ein Hänge-Tom. Im Laufe der Zeit wirst du merken, dass du mit der nötigen Spieltechnik eine ganze Menge da rausholen kannst. Einer späteren Ergänzung steht natürlich nichts im Wege. So kann man die Reihe der Toms erweitern, bei den Becken weitere Klangfarben hinzunehmen oder Percussion-Instrumente einplanen. Erkundige dich beim Kauf genau, ob das Set nur komplett zu erwerben ist, oder ob man Einzelteile hinzukaufen kann. Bei Markenschlagzeugen sind Komplettangebote eigentlich immer nur Vorschläge, man kann fast jede Schraube auch einzeln kaufen. Bei Billigdrums ist das oft nicht gegeben.

 

Nicht unwichtig ist es, darauf zu achten, mit welchen Fellen das Schlagzeug bestückt ist. Dazu müsstest du vorher die unterschiedlichen Fellarten kennen lernen und anhören, weil sie alle besondere Klangeigenschaften haben. Bei den Schlagfellen gibt es zum Beispiel die Pin Stripes, die Dots oder die mit der rauen Oberfläche. Letztere werden besonders für Snares eingesetzt. Die Resonanzfelle sind dagegen nur einschichtig und sehr dünn. Frage auch den Händler, ob du beim Kauf die Fellbestückung wählen kannst.

Beobachtungsmerkmale

  • Verarbeitung der Kessel (Auflageränder, Verklebung der Oberflächenbeschichtung bzw. Lackierung, Rundheit)

  • Verarbeitung der Metallteile (alle Schrauben fest, kein Rappeln, massive Spannreifen)

  • Verarbeitung der Hardware (Ständer stabil und standfest, Verchromung, Verschraubungen und Flansche widerstandsfähig und auch über lange Zeit haltbar, Spezialschlüssel nötig, Tomhalterung gut einstellbar, Einstellungen justierbar)

  • Klang (aus Drummer-Perspektive, aus Entfernung, offenes Klangbild ohne störende Resonanzen, die Snare raschelt nicht mit, gute Stimmbarkeit und deutliche Unterscheidung der einzelnen Kessel, Ansprache der Snare, Einstellung des Spiralteppichs, es muss möglichst wenig abgeklebt werden)

  • Beckenklang (siehe Cymbals)


Musiker (Drums)   top

 

Auch hier gilt wie bei allen Musikern im Rockprojekt: absolut subjekte Auswahl!


Ringo Starr (Geburtsname Richard Starkey)   top

 

Ringo ist sicher nicht der technisch perfekte Drummer, wie man ihn heute in Gruppen gewohnt ist. Aber für die Beatles war er sicherlich der Schlagzeuger schlechthin. Sein treibender, aber niemals überladener Beat gab dem Quartett die nötige Grundlage für seine tonalen Ausflüge. Es ist immer noch "on the road" mit seiner All-Star-Band. Wenn man sich einmal die wechselnde hochkarätige Besetzungsliste dieser Band anschaut, dann merkt man, dass Ringo in Musikerkreisen offensichtlich hohes Ansehen genießt.


Tony Williams   top

 

Williams trommelte mehrere Jahre bei Miles Davis bis er 1969 die Gruppe Tony Williams Lifetime gründete, wo der gelernte Jazzdrummer Elemente der Rockmusik mit komplizierten Rhythmen verband. Bei ihm spielten u.a. John McLaughlin und Jack Bruce mit.


Pete York   top

 

York bediente zunächst in der Spencer Davis Group die Drums und gründete später mit dem Organisten Eddi Hardin das Duo Hardin & York. Die Zweier-Besetzung bewirkte, dass er sich zu einem hervorragenden Schlagzeuger mauserte. Später machte er bei verschiedenen Projekten mit, u.a. bei Eberhard Schöner. Seine Vorliebe für den Rhythm and Blues hat er nie verleugnen können. Im Jahre 1989 konnte man ihn bei Pete York's Rhythm & Blues Circus bewundern, einer Gruppe mit großen Namen (Chris Farlow, Colin Hodgekinson), deren Spielfreude die Zuhörer mitriss. Für das Fernsehen bearbeitete er die Serie "Super Drumming", die auch als Platte erhältlich ist.


Ginger Baker   top

 

Nach Anfangsjahren in Dixie-Bands und seiner ersten Rockgruppe mit Graham Bond wurde Baker 1966 der Schlagzeuger der Supergruppe Cream. Er erstaunte die Rockfans mit seinem Riesenschlagzeug (Doppel-Bass-Drum, lange Tom-Reihen; heute normal) und seine für damalige Rockverhältnisse komplizierte Spieltechnik. Nach Auflösung der Cream gings zu Blind Faith, die jedoch nur kurz bestanden. Danach wurde es sehr ruhig um ihn. Als er wieder aus der Versenkung auftauchte, war das Spiel mit afrikanischen Musikern und die Einbeziehung ihrer Rhythmen besonders bemerkenswert. Hin und wieder sah man in dann auch bei Sessions, z. B. wieder mal mit Jack Bruce.


Gene Krupa   top

 

Gene Krupa (geb. 1909, gest. 1973) steht für einen dynamischen Drumstil, der den in Chikago geborenen Schlagzeuger zu einem der Giganten der Swing-Ära machte. Er spielte in den namhaften Orchestern jener Zeit. Zusammen mit der Chicagoer Musikerelite wie Benny Goodman prägte er 1914 den Begriff Jazz. Krupa gilt auch als Erfinder des Schlagzeug-Solos, das seinen Ursprung in den Breaks diverser Kompositionen hatte. Krupa erschien nach außen als Sunnyboy, war aber ein hart arbeitender Musiker und erntete großes Lob in der gesamten Jazzwelt.


Buddy Rich   top

 

Buddy Rich (geb. 1917, gest. 1987) gilt vielfach als der größte Jazz-Schlagzeuger aller Zeiten. Seine Erfolgsgeschichte spannt sich über nahezu sieben Jahrzehnte, da er schon früh mit dem Trommeln anfing. Unglaublich begabt, verfügte er über eine schier unheimliche rhythmische Koordinationsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit, ohne jemals auch nur eine Unterrichtsstunde gehabt zu haben. Hinzu kam ein hervorragendes Gedächtnis, sodass er ohne Zuhilfenahme von Noten die kompliziertesten Bigband-Parts spielen konnte. Auch weigerte er sich außerhalb seiner Auftritte zu üben.

 


Carl Palmer   top

 

Bevor er sich Ernerson, Lake & Palmer anschloss, sah man ihn bei Crazy World of Arthur Brown und Atomic Rooster. Aber erst sein Supertrio verhalf ihm und seinem Spiel zu Weltruhm. 1971 wurde Palmer in England zum weltbesten Schlagzeuger gekürt. Mit komplizierten, solistischen Rhythmen untermalte er das Soundgebäude von Emerson und Lake, wobei seine Vorbilder eindeutig im Jazz zu suchen sind. 1989 konnte man Emerson und Palmer auf der 40-Jahr-Feier ihrer Schallplattengesellschaft nach langer Zeit wieder zusammen erleben. Beide hatten offensichtlich nichts verlernt.


John Hiseman   top

 

Ein hervorragender Jazz-Rocker, der mit der Gruppe Colosseum Furore machte, die neuerdings wieder auftritt. Spielt auch die Drums beim United Jazz & Rock Ensemble. Hervorstechend ist die unglaubliche Leichtigkeit seines Spiels.


Charly Antolini   top

 

Schweizerischer Ausnahme-Schlagzeuger aus dem Jazz-Lager. Er schafft mit der linken Hand einen Roll, den andere Drummer kaum mit beiden Händen bringen. Und: Egal, was er sonst Wildes macht, die Hi-Hat tickt immer gleichmäßig mit. Besonders seine solistischen CDs dienten HiFi-Freaks immer zum Testen der Leistungsfähigkeit ihrer Boxen. Super!

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