Gibson   top

Die Bässe von Gibson konnten nicht annähernd an die Erfolge der Gitarren anknüpfen, obwohl die Les-Paul-Bässe wirklich gut und empfehlenswert sind. Der Thunderbird  hat sich zwar über über die Jahre gehalten und entspricht in seiner heutigen Konstruktion dem 63er-Modell, die eigenwillige Form ist aber womöglich nicht jedermanns Sache.

Von der Gibson-Tochterfirma Epiphone wird ein semiakustischer Bass hergestellt, dessen Gibson-Vorbild in den Bands der Sechzigerjahre sehr beliebt war. Der Rivoli hat einen sehr voluminösen Klang, der noch durch den Hals-Humbucker und einen besonderen Bass-Boost-Schalter verstärkt wird. Das Instrument ist wirklich sauber verarbeitet, sieht gut aus und ist - im Gegensatz zum Gibson-Modell - auch für Anfänger erschwinglich.

Gibson Thunderbird Epiphone Rivoli

Fender   top

Eigentlicher Urheber des E-Basses ist Leo Fender, der nach den ersten Erfolgen seiner elektrischen Gitarren so um 1950 den Präzisions-Bass für die Bassisten konstruierte, nämlich den Precision-Bass. Im Gegensatz zu dem bundlosen Kontrabass war dieser mit Bundstäbchen versehen und jedweder Bassplayer konnte nun die tiefen Töne “präzise” greifen.

Außerdem wollte auch kein Mensch mehr Kontrabass spielen, weil man damit gegen die lauten E-Gitarren nicht mehr ankam. Zwar waren beim Bau der ersten Modelle des Precision-Basses noch Anleihen beim Kontrabass gemacht worden, etwa bei den Mechaniken, aber schon bald wurde daraus auf der Basis der Telecasterform ein eigenständiges Instrument. Die Formen wurden dann aber bis 1957 sehr schnell verändert und “modernisiert”. Etwa 1959 entstand dann der legendäre Jazzbass mit zwei Single-Coil-Pickups. Bis 1962 bildete sich der Standard heraus, dazu gehören auch die drei Drehpotis.

Precision-Bass Jazzbass

Danach - 1965 - begann das Elend, weil Herr Fender seine Firma an den Multimedia-Konzern CBS verkaufte, weiß der Himmel warum. Jedenfalls munkelt man unter Kennern, dass es ab da mit der Fertigungsqualität der Instrumente abwärts gegangen sei. Ob es so einfach ist, weiß ich nicht, fest steht aber, dass Gitarren und Bässe aus der Vor-CBS-Zeit heute zu enormen Liebhaberpreisen gehandelt werden.

In dieser Zeit änderten sich Einzelheiten im Styling der Fender-Gitarren und -Bässe, zum Beispiel im Schriftzug oder an der Gestalt der Kopfplatte und der Darstellung der Seriennummer. Wer sich dafür interessiert, sollte sich im Handel umschauen. Es gibt einschlägige Literatur, die sich ausschließlich mit solchen Feinheiten beschäftigt. Das ist besonders dann sehr nützlich, wenn man selbst eine Gitarre oder einen Bass von Fender gebraucht erwerben will. Aufgrund der Details kann man eine zeitliche Einordnung vornehmen und muss sich nichts vorflunkern lassen, von wegen Superoldie oder so.

Schließlich kam es dann so weit, dass Fender sich selbst kopierte unter dem Namen Squier. Squier-Gitarren und -Bässe ließ man in Japan bauen, um den anderen kopierwütigen Fernostlern das Wasser abzugraben. Diese Squier-Kopien sind wirklich gute und relativ preiswerte Alternativen zu den Originalen.

Im Jahre 1985 verkaufte CBS wiederum Fender an eine andere Firmengruppe. Das Programm wurde modernisiert und wieder mehr in den USA gebaut. Besonderen Wert allerdings legte man auf so genannte Vintage-Modelle, das sind originale Nachbauten der alten Hits. Dennoch: Wer es sich leisten kann, kauft doch lieber die Oldies selbst. Mittlerweile aber baut alle Welt "Fender-Bässe". Die Form hat sich allgemein durchgesetzt. Allerdings sind viele Firmen im Bereich der Elektrik und Elektronik innovativ tätig gewesen, sodass sich heute viele eigenständige Instrumententypen auf dem Markt befinden, die es wert sind, genannt und getestet zu werden. Wer sich also einen Bass kaufen möchte, der sollte nicht zuerst auf die Oldies schielen, sondern sich im Bereich der modernen Bässe umschauen, weil diese möglicherweise zu der angepeilten Musikrichtung besser harmonieren.

Und Leo Fender? Der baute bei Music-Man die neuen "Fender-Bässe" mit Namen Stingray. Er verstab 1990.


Höfner   top

Wenn Paul McCartney diesen Bass in seiner Beatles-Zeit (und auch heute noch) nicht gespielt hätte, dann würde es ihn wahrscheinlich heute nicht mehr geben. So wird der Höfner 500/1 immer noch hergestellt und reichlich verkauft. Es ist auch ein schönes Instrument, das leicht und handlich und aufgrund seiner Mensur (Mediumscale) gut spielbar ist. Aber der Beatles-Bass ist inzwischen richtig teuer geworden und selbst als gebrauchtes Stück ist er gefragt. Als 5000/1 gibt es ihn auch in einer Edelversion.

Ein vergleichbares Modell in der markanten Violinform ist der Epiphone Viola, der übrigens - geschichtlich gesehen - noch früher als der Höfner-Bass das Licht der Welt erblickte. Während der Höfner eine gewölbte massive Decke hat, ist die Viola-Decke flach und laminiert (Funier aufgeklebt). Von der Bespielbarkeit und vom Klang her gleichen sie sich, wobei der Viola-Bass etwas präsenter klingt. Vom Preis her ist der Viola ein Schnäppchen.


Andere  top

Neben den traditionellen Bassherstellern hat sich inzwischen eine ganze Reihe von Firmen etabliert. Die Entwicklung ist analog der Entwicklung auf dem Gitarrenmarkt zu sehen. Da sind die Hersteller in Fernost, angeführt von Ibanez und Yamaha aus Japan, die einerseits gute und zudem erschwingliche Instrumente produzieren, andererseits aber auch in hochwertigere Gefilde vorstoßen. Von Mexico, Korea oder Taiwan aus werden oft die Nebenmarken großer Namen in die Basswelt geschickt. So gibt es etwa auch den Squier Jazzbass (von Fender).

Eine Marke wie Rickenbacker hat eine lange Tradition (die Beatles spielten Rickenbacker-Gitarren), trat aber als Basshersteller erst ins Bewusstsein der Musiker, als Anfang der Siebzigerjahre Gruppen wie Genesis mit Rickenbacker-Bässen auftraten. Damals wollten viele Bassisten plötzlich nur noch Rickenbacker spielen. Erfolgreich wurden die 4001- und 4003-Serien.

Rickenbacker 4003

Ähnlich war es mit den Alembic-Bässen, legendäre Edelinstrumente mit ausgesuchten Hölzern und ausgefeilter Elektrik, deren Sound die Musiker aufhorchen ließ, als Bassgenie Stanley Clark sein eigenes Alembic-Modell vorführte.

Hochwertige Bässe stammen zumeist aus kleinen, aber noblen Soundschmieden und werden überwiegend in Handarbeit hergestellt, was sich selbstredend enorm auf den Preis niederschlägt. Als Beispiel sei der Hersteller Pedulla aus dem amerikanischen Massachusetts mit seinen Thunderbass-Modellen genannt.

In Deutschland hat sich als Hersteller hochwertiger Bässe Warwick einen Namen gemacht. Besonders umfangreich ist das Angebot der Holzendbehandlung oder der Farben.

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