Fender top
Eigentlicher Urheber des E-Basses ist Leo Fender, der nach den ersten Erfolgen seiner elektrischen Gitarren so um 1950 den Präzisions-Bass für die Bassisten konstruierte, nämlich den Precision-Bass. Im Gegensatz zu dem bundlosen Kontrabass war dieser mit Bundstäbchen versehen und jedweder Bassplayer konnte nun die tiefen Töne “präzise” greifen. Außerdem wollte auch kein Mensch mehr Kontrabass spielen, weil man damit gegen die lauten E-Gitarren nicht mehr ankam. Zwar waren beim Bau der ersten Modelle des Precision-Basses noch Anleihen beim Kontrabass gemacht worden, etwa bei den Mechaniken, aber schon bald wurde daraus auf der Basis der Telecasterform ein eigenständiges Instrument. Die Formen wurden dann aber bis 1957 sehr schnell verändert und “modernisiert”. Etwa 1959 entstand dann der legendäre Jazzbass mit zwei Single-Coil-Pickups. Bis 1962 bildete sich der Standard heraus, dazu gehören auch die drei Drehpotis. | | Precision-Bass | Jazzbass | Danach - 1965 - begann das Elend, weil Herr Fender seine Firma an den Multimedia-Konzern CBS verkaufte, weiß der Himmel warum. Jedenfalls munkelt man unter Kennern, dass es ab da mit der Fertigungsqualität der Instrumente abwärts gegangen sei. Ob es so einfach ist, weiß ich nicht, fest steht aber, dass Gitarren und Bässe aus der Vor-CBS-Zeit heute zu enormen Liebhaberpreisen gehandelt werden. In dieser Zeit änderten sich Einzelheiten im Styling der Fender-Gitarren und -Bässe, zum Beispiel im Schriftzug oder an der Gestalt der Kopfplatte und der Darstellung der Seriennummer. Wer sich dafür interessiert, sollte sich im Handel umschauen. Es gibt einschlägige Literatur, die sich ausschließlich mit solchen Feinheiten beschäftigt. Das ist besonders dann sehr nützlich, wenn man selbst eine Gitarre oder einen Bass von Fender gebraucht erwerben will. Aufgrund der Details kann man eine zeitliche Einordnung vornehmen und muss sich nichts vorflunkern lassen, von wegen Superoldie oder so.
Schließlich kam es dann so weit, dass Fender sich selbst kopierte unter dem Namen Squier. Squier-Gitarren und -Bässe ließ man in Japan bauen, um den anderen kopierwütigen Fernostlern das Wasser abzugraben. Diese Squier-Kopien sind wirklich gute und relativ preiswerte Alternativen zu den Originalen. Im Jahre 1985 verkaufte CBS wiederum Fender an eine andere Firmengruppe. Das Programm wurde modernisiert und wieder mehr in den USA gebaut. Besonderen Wert allerdings legte man auf so genannte Vintage-Modelle, das sind originale Nachbauten der alten Hits. Dennoch: Wer es sich leisten kann, kauft doch lieber die Oldies selbst. Mittlerweile aber baut alle Welt "Fender-Bässe". Die Form hat sich allgemein durchgesetzt. Allerdings sind viele Firmen im Bereich der Elektrik und Elektronik innovativ tätig gewesen, sodass sich heute viele eigenständige Instrumententypen auf dem Markt befinden, die es wert sind, genannt und getestet zu werden. Wer sich also einen Bass kaufen möchte, der sollte nicht zuerst auf die Oldies schielen, sondern sich im Bereich der modernen Bässe umschauen, weil diese möglicherweise zu der angepeilten Musikrichtung besser harmonieren. Und Leo Fender? Der baute bei Music-Man die neuen "Fender-Bässe" mit Namen Stingray. Er verstab 1990. |