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Nur mit der Stimme alleine - das ist klar - steht jede(r) Rocksänger(in) ziemlich hilflos da. Technische Ausrüstung gehört, ob du willst oder nicht, einfach dazu.

Da wäre zunächst einmal die Übertragungsanlage (PA). Die technischen Grundlagen dazu kannst du im Kapitel "Technik" nachlesen. Die PA einer Band sollte so beschaffen sein, dass sie auf jeden Fall mehr Leistung bringt als die einzelnen Instrumentalanlagen. Außerdem sollte für den Gesang - falls finanziell möglich - ein eigener Abstrahlweg reserviert bleiben. Oft wird der Fehler gemacht, dass alle Instrumente noch einmal über die PA abgemischt werden, auch wenn der Auftrittsraum sehr klein ist und die PA aus nur zwei Boxen besteht. Das hat natürlich zur Folge, dass das Ergebnis der Soundmischung ein rechter Brei ist. In einem kleinen Saal reichen die Instrumentalanlagen aus, sodass die PA nur für Gesang oder akustische Instrumente zur Verfügung steht. Bei der Beschallung größerer Räume oder gar Hallen braucht ihr ohnehin eine große Anlage. Diese wird in zwei Wege geteilt: Der erste dient der Abmischung der Instrumente, der zweite dem Gesang. Auf diese Weise können jeweils Klang und Lautstärke getrennt beeinflusst werden, sodass der Bühnensound immer transparent bleibt.

 

Eine weitere Voraussetzung für Sänger(innen) ist, dass sie sich gut hören können. Profis oder gut ausgestattete Amateure machen das mit einer getrennten Monitoranlage. Bei Anfängern ist das nicht zu erwarten. Das bedeutet, dass die Musiker sich immer dann sehr zurückhalten müssen, wenn der (die) Sänger(in) dran ist. Das gilt auch schon für den Übungsraum. Mache deinen Mitmusikern klar, dass deine Stimme ein wichtiger Baustein im Bandsound ist und dass du nur dann qualitativ gut singen kannst, wenn du hörst, was aus den Boxen kommt. Du kannst eben nicht wie der Gitarrist den Verzerrer oder Powerboost einschalten und ab geht die Post.

 

Schließlich brauchst du auch noch ein Mikrofon und ein Stativ. Ein Stativ würde ich auf jeden Fall anschaffen, auch wenn du das Mikro überwiegend in der Hand hältst. Irgendwann hast auch du deine Pause und dann ist es günstig, eine Ablage für das Mikro zu haben. Man kann es natürlich auch irgendwo hinlegen, ich bin aber nicht sicher, ob es dann sehr alt wird.

 

Bei den Stativen haben sich die zusammenklappbaren in zwei Versionen durchgesetzt, nämlich als gerades und als Galgenstativ. Gitarristen, die außerdem singen, bevorzugen ein Galgenstativ wegen der Raumfreiheit. Für dich reicht vielleicht ein gerader Mikroständer, aber das musst du selbst entscheiden. Diese Stative sind sehr preiswert, die Füße sind wegklappbar oder schraubbar, die Ständerrohre einschiebbar. Es gibt auch weitaus teurere Mikrostative, die noch mit einem Trittschalldämpfer ausgerüstet sind, aber das muss nicht sein. Profistative haben oft statt der schraub- oder klappbaren Füße einen schweren Gussteller. Sieht gut aus, erhöht aber das allgemeine Transportgewicht. Optisch gut kommen Stative, die farbig eloxiert sind. Geschmackssache!

 

Dein Mikrofon musst du sorgfältig auswählen, indem du verschiedene Typen in einem Musikgeschäft antestest. Wenn du von Natur aus eine tiefe kräftige Stimme hast, ist für dich möglicherweise ein Mikro mit Naheffekt weniger geeignet. Oder umgekehrt: Ist deine Stimme eher dünn, so kann sie eine kräftige Bassanhebung gut vertragen. Viele Mikros können auf beide Eigenschaften umgeschaltet werden. Genauso wichtig bei der Auswahl ist die Rückkopplungsfestigkeit des Mikrofons. Gerade in engen Übungsräumen kann man dem Schallstrahl der Lautsprecher kaum entgehen. Mikrofone mit einer Supernieren-Charakteristik erfüllen diese Bedingung gut.

 

Shure SM58
   

Bestimmte Mikrofone haben sich in aller Welt auf den Bühnen durchgesetzt. Das Shure SM58 kann man immer wieder sehen. Es ist inzwischen relativ preiswert geworden. Aber auch andere Firmen wie AKG, Beyerdynamic oder Electro Voice bieten den Sängern gute Vokalmikrofone. Jedenfalls solltest du nicht unbedingt sparen wollen, deine Mitmusiker haben auch teure Instrumente gekauft. Ein Billigmikrofon aus dem Elektronikladen an der Ecke schadet der Übertragungsqualität. Achte beim Mikrofonkauf darauf, dass ein entsprechendes (langes) Kabel und die Mikrofonklemme mitgeliefert werden und dass die Steckverbindung professionell, also verriegelbar ist (XLR, Cannon). Wichtig zu wissen ist auch, dass die verschiedenen Mikrofonhersteller ihre Kabel und Anschlüsse unterschiedlich beschalten. Ein AKG-Mikrofonkabel kann z. B. nicht für ein Shure-Mikro verwendet werden. Für jedes Mikro sollte also auch ein entsprechendes Kabel vorhanden sein.


Sängerinnen und Sänger   top

Julie Driscoll    top

 

Sie wurde bekannt durch die Zusammenarbeit mit Brian Auger in der Band Trinity. Ihr herausragender Gesangsstil bot alle Facetten künstlerischen Ausdrucks. Mit der Single "This Wheel's On Fire" landete sie einen Welthit. Gleichzeitig prägte sie mit ihrem Aussehen die Mode der späten 60er: kalkweißes Gesicht unter Afrofrisur. Bald jedoch verschwand sie aus dem Rampenlicht. Nur ganz gelegentlich tritt sie noch auf in der Band ihres Mannes Keith Tippet (Pianist).


John Fogerty   top

 

Fogerty prägte mit seiner Stimme den Sound von Creedence Clearwater Revival. Als er die Band verließ, war es schnell mit ihr vorbei. Sein durchdringendes Organ ist unverkennbar. Mit Songs wie "Proud Mary" spielte die Band über 100 Millionen Mark Umsatz ein.


Joe Cocker   top

 

Er machte mit seiner Stimme Rockgeschichte, als er in Woodstock auftrat. Als weißer Sänger mit dem schwärzesten Feeling wurde er gerühmt und in die Nähe schwarzer Bluessänger gerückt. Mit der Coverversion von "With A Little Help From My Friends" von den Beatles wurde er mit einem Schlag weltberühmt und stürzte danach sofort ab ins Elend des nicht verkrafteten Ruhms und eines Blut saugenden Managements. Nach einer jahrelangen Fahrt am Abgrund des Alkoholismus gelang ihm erst Anfang der 80er mit der LP "Sheffield Steel" ein eindrucksvolles und bis heute währendes Comeback.


Peter Gabriel   top

 

Mit Genesis stieg er zu Weltruhm auf. Nur er konnte mit seiner Art zu singen die Geschichten von der Rückkehr des riesigen Weizens oder dem Verbrechen der Kinderschwester erzählen. Als später Phil Collins den Gesang bei Genesis übernahm, wurde daraus eine andere Gruppe. Gabriel selbst ruhte sich nicht aus, sondern erreichte auf Solopfaden mit einer Reihe von LPs ebensolchen Ruhm. Besonders beeindruckend: die Integration afrikanischer Musik sowie sein politisches Engagement gegen die Apartheid in Südafrika. Der Song "Biko" geht immer noch unter die Haut.


Steve Winwood   top

 

Als die Spencer Davis Group von 1966 bis 1969 Songs wie "Keep On Running", "Somebody Help Me" und "Gimme Some Lovin'" in die Hitparaden brachte, war die Stimme die eigentliche Sensation, da Steve Winwood zu Beginn gerade mal 18 Jahre alt war und wie Ray Charles persönlich klang. Später mit Traffic gelangen ihm noch eine Reihe wunderschöner Lieder (Hole In My Shoe, Papersun), aber der kommerzielle Erfolg blieb aus. Erst in den 80ern gelang es ihm mit Solo-LPs, wieder an frühere Erfolge anzuknüpfen. Mit manchen Hits passte er sich aber dem Tagesgeschmack an und blieb weit hinter den Ausdrucksmöglichkeiten seiner Stimme zurück.


Inga Rumpf   top

 

Nennen wir auch mal eine deutsche Sängerin. Sie hat es gewiss verdient, denn kaum jemand in Deutschland hat eine derartige Bluesröhre wie Inga. Das Magazin "Rolling Stone" bezeichnet sie als einzig nennenswert Blues- und Soulsängerin aus deutschen Landen. Mit den Gruppen Frumpy und Atlantis gelangte sie zu einem Binnenerfolg, verzettelte sich dann aber durch ständige Musiker- und Stilwechsel.


Robert Plant   top

 

Was sich heute Heavy Metall nennt, zelebrierte Led Zeppelin bereits 1968. Plants Stimme drang einem damals in Songs wie "Whole Lotta Love" dermaßen fordernd entgegen, dass sie - neben der sägenden Gitarre von Jimmy Page - zum Markenzeichen wurde.


Cher   top

 

Aus dem Hippie-Mädchen des Duos Sonny and Cher wurde mit den Jahren ein Weltstar mit einer unverwechselbaren Stimme und zahlreichen Hits (Believe). Wer sich diese Qualitäten einmal nachhaltig vor Augen führen will, sollte sich das Video Extravaganza von einem Cher-Auftritt in Las Vegas reinziehen. Nebenbei: Die Begleitmusiker sind auch wie von einem anderen Stern.

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